Moin Moin aus Hamburg ihr Kaffeeliebhaber. Bei uns tanzen nicht nur die Bohnen, auch die Kaffee-Aromen verlieben sich jeden Tag aufs Neue. In unserem Kaffee-Kosmos geht es diese Woche um die Röstgrade von Kaffee. Wir nehmen uns Zeit und erklären euch die unterschiedlichen Farben von Kaffee, welche Röstgrade es gibt und wie wir festlegen, wie welche Kaffeebohne geröstet wird. Also lasst euch ein, auf eine aromatische Expedition durch die Kaffeewelt!
Das Grundprinzip des Kaffeeröstens
Also das ganz Einfache vorweg: Je heller die Röstung, desto mehr fruchtige Aromen, aber auch mehr Säure. Je länger also geröstet wird, desto säureärmer wird der Kaffee.
Der Röstgrad wird auch heute noch oft vom Röstmeister mit dem Auge bestimmt. Hier Bedarf es also richtig viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Die Bohnen durchlaufen dabei eine wahre Farb-Metamorphose: von gelb über hellbraun bis hin zu einem vollen dunkelbraun - aber nicht verbrennen lassen!
Wem das Spiel mit dem Trommelröster zu heiß ist, kann sich auch auf die Technik verlassen und sogenannte Röstkurven verwenden. Da wird mit einem Programm das Röstprofil der Bohnen festgelegt und der Röstmeister kontrolliert den Prozess „nur“.
Exkurs: Trommelröstverfahren
Ach, die gute alte Trommelröstung. Bei uns in der Manufaktur schwören wir darauf und es gibt auch keinen besseren Weg Kaffee zu rösten. Bei diesem traditionellen Verfahren werden die Rohbohnen in den Röster gegeben und bei ca. 200° Grad Celsius für ca. 20 Minuten geröstet. Das Ergebnis sollte im besten Fall ein harmonischer, gut ausbalancierter Kaffee sein, welcher einem auf der Zunge zergeht! Der Vorteil der Trommelröstung gegenüber der Industrieröstung ist, dass durch das ständige Rotieren der Trommel, die Bohnen absolut gleichmäßig erhitzt werden und es keine unterentwickelten oder verkohlten Bohnen gibt. Die Bohnen können also ganz entspannt ihre vollen Aromen entfalten.
Welche Röstgrade gibt es?
Über guten Kaffee lässt sich streiten - also nicht so wirklich, denn wir brauchen uns nichts vormachen: Handwerklich gerösteter Kaffee schmeckt besser als Industriekaffee. Aber es gibt unterschiedliche Geschmäcker und die werden durch die unterschiedlichen Röstgrade bedient. Also Let’s go, jetzt gibt es Infos zu den unterschiedlichen Röstgraden von Kaffee:
Helle Röstung
Die Helle Röstung gibt es bei uns einmal als Cinnamon Roast, dominante Säure inklusive. Ebenfalls gibt es den New England Roast, welcher ein wenig dunkler ist. Allerdings ist die Kaffeeröstung immer noch hellbraun und die Säure bleibt im Rampenlicht.
Mittlere Röstung
Auch hier haben wir zwei umwerfende Röstgrade für euch. Zum einen den American Roast, wo die Bohnen bis kurz nach dem First Crack geröstet werden. Die Farbe der Kaffeebohnen wird so ein schönes mittelbraun und geschmacklich entfaltet sich eine volle Säure. Der andere Röstgrad ist der City Roast, welcher eine spürbare Säure bei einem sehr ausgewognen Geschmack vorzuweisen hat.
Dunkle Röstung
Das sind die wohl bekanntesten Röstungen von Kaffee und die Bekannteste ist der Italian Roast. Dunkle Bohnen, bis nach dem Second Crack geröstet. Absolut intensive Röstaromen. Weitere dunkle Röstungen sind der Full City Roast. Der Vienna Roast mit Karamellnoten und einer zarten Säure, sowie der French Roast mit einem leichten Ölaustritt und komplexen Röstaromen - ein Feuerwerk für die Geschmacksknospen.
Kaffeeröstungen - Welcher Roast für welchen Kaffee?
Die klassischeren dunklen Röstungen werden im Espresso bevorzugt. Egal ob pur oder im Cappuccino - die Röstaromen kommen hier besonders gut zur Geltung! Die hellen Röstungen sind gerade bei Specialty Coffee Liebhabern für Filterkaffees beliebt. Durch das Rösten bis zum First Crack bleiben viele der fruchtigen Aromen erhalten und werden nicht durch die Röstaromen überlagert. Es gibt allerdings auch Allrounder bei der Kaffeeröstungen: Der Omniroast. Dieser Roast funktioniert für Filterkaffee- und Espressoliebhaber gleichermaßen! Wenn ihr gerne so einen Omniroast probieren möchtet, empfehle ich euch unseren Espresso No 3 aus Uganda und Espresso No 4 aus Äthiopien. Lasst euch hier nicht von dem Namen verunsichern, beide sind wahre Omni Roasts, funktionieren super als Espresso aber sind auch in der Chemex gern gesehen. Gerade den Espresso No 3 Ngoma aus Uganda haben wir bewusst heller geröstet. Er ist natural aufbereitet und 100% Robusta. Wenn wir diesen Kaffee zu dunkel rösten würden, würden seine sanften und süßen Eigenschaften verschwinden und er geschmacklich zu dominant werden.
Welcher Kaffee wird wie geröstet?
Wenn wir neuen Rohkaffee auf dem Tisch haben und diesen noch nicht kennen, wird dieser erstmal in unseren Proberöster und durch die ganze Farbpalette geschickt: hell, mittel, dunkel und einmal fast verkohlt. Dann verkosten wir jeden Röstgrad und entscheiden, bei welchem die Aromen am besten zur Geltung kommen. Am Ende entscheidet nicht nur die Bohne allein wie sie geröstet wird, auch die Kreativität des Röstmeisters spielt eine Rolle. Eine richtige Geschmacksexpedition durch die Welt der Röstgrade eben.
Jetzt wo ihr euch mit den unterschiedlichen Röstgraden von Kaffee bestens auskennt, schnappt euch eine gemütliche Tasse eures Lieblingskaffees und achtet nocheinmal besonders auf die Noten die ihr schmecken könnt. Hast du einen hellen, mittleren oder dunklen Röstgrad? Lasst es mich wissen!
Dein Kaffeebrewda
