Moin Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu unserem Kaffeeblog. Diese Woche beschäftigen wir uns mit der Frische und Haltbarkeit von Kaffee und fragen uns: Wann ist Kaffee alt und sollte nicht mehr verwendet werden? Natürlich ist es möglich 2 Jahre alten Kaffee noch zu trinken, aber sollte man es auch tun? Kann man nach so einer langen Zeit, trotz hochgepriesener „Aroma-Verpackung“ und Vakuum-Verschluss großer Hersteller noch die ganze Vielfalt der Aromen erkennen? Finden wir es heraus!
Ganz von vorn: Der Reifungsprozess des Kaffees
Frisch gerösteter Kaffee beudetet nicht, dass er aus der Rösttrommel direkt in die Verpackung kommt. Denn Kaffee erreicht nicht sofort nach dem Röstvorgang seinen optimalen Geschmack. Er benötigt eine Ruhephase von 10 Tagen nach dem Rösten um seine wahren Aromen optimal entfalten zu können. In Dieser Zeit passiert chemisch betrachtet nämlich noch richtig viel: Der Kaffee gast aus. Er gibt beim Rösten entstandenes Kohlendioxid (CO2) ab und erst dann schmeckt er richtig gut. Daher kommt unser Kaffee auch wirklich erst nach diesen 10 Tagen in die Packung und das Label „Frisch geröstet“ oben drauf.
Dank moderner Verpackungstechnik ist in den Standard-Kaffeetüten von Handwerks-Röstereien ein Aroma-Ventil verbaut. Diese lassen auch das Verpacken direkt nach dem Rösten zu - Natürlich erst, wenn der Kaffee vollständig abgekühlt ist. Aus dem Ventil entwicht dann das entstehende Kohlendioxid, ohne das der Kaffee mit Luft in Berührung kommt - Er oxidiert also nicht. Dafür blähen sich die Tüten ziemlich auf, aber auch das gibt sich nach den beschriebenen 10 Tagen dank des Ventils. Früher, ohne das Aromaventil, platzten die Kaffeetüten gerne mal, da sie nicht ordentlich entgasen konnten. Dem kam man nur mit einem kleinen Einstich in die Tüte entgegen. Das war natürlich für die Kaffeequalität schlecht, da Sauerstoff den Kaffee schneller alt werden lässt.
Kann denn Kaffee alt werden?
Geht das überhaupt? Natürlich, denn selbst die dunkelste Kaffeeröstung hat immer noch zwischen 9 - 12% Restfeuchtigkeit und die verändert den Geschmack des Kaffees mit der Zeit. Wir sagen übrigens bewusst „Alter Kaffee“, nicht verdorbener Kaffee. Das liegt daran, dass Kaffee im herkömmlichen Sinne nicht gesundheitsgefährdend schlecht wird - außer es ist ein offensichtlicher Schimmelbefall zu sehen. Alter Kaffee schmeckt halt einfach nicht mehr und lässt unsere Erwartungen unerfüllt. Kaffee sollte aromatisch sein, nicht flach und nur zum wach machen getrunken werden.
Anzeichen von „Altem Kaffee“
Jetzt, nachdem wir wissen, wie Kaffee frisch verpackt wird, ist die Frage: Woran erkenne ich alten Kaffee? Ganz einfach, achtet auf folgende Anzeichen:
- Der Espresso bildet keine Crema mehr.
- Der Filterkaffee verbreitet einen muffigen Geruch.
- Der Filterkaffee „bloomt“ beim Aufbrühen nicht mehr.
- Der Kaffee schmeckt fad, langweilig oder sogar muffig.
Tipps zur richtigen Lagerung von Kaffee
Kaffee sollte richtig gelagert werden damit er immer sein bestes Aroma behält. Der Feind Nummer eins bleibt dabei der Sauerstoff. Daher ist es nicht ratsam, den Kaffee in ein hübsches Gefäß zu füllen. Allein das Umschütten führt zu einem unnötigen Austausch mit der Luft und lasst den Kaffee schneller alt werden. Am besten lasst ihr euren Kaffee in der Tüte mit Aromaventil und schließt den Zipper ordentlich. So kann das CO2 entweichen und kein Sauerstoff gelangt in die Tüte. Kauft euren Kaffee in ganzer Bohne und mahlt ihn dann frisch. Gemahlener Kaffee verliert aufgrund der größeren Oberfläche auch schneller seine Aromen. Verbraucht euren Kaffee schnell. Viel länger als 2 - 4 Wochen sollte er nicht offen stehen - Daher lieber kleine Mengen kaufen, wenn ihr nicht jeden Tag Kaffee trinken solltet. Direkte Sonneneinstrahlung und Wärme tut dem Kaffee natürlich auch nicht gut - Aber eine Lagerung im Kühlschrank ist dennoch nicht notwendig ( auch wenn oft als Geheimtipp angepriesen).
Fazit:
Alter Kaffee vermiest nicht nur den Geschmack, sondern auch schnell mal den Start in den Tag. Achtet daher auf frisch gerösteten Kaffee und lagert ihn trocken und lichtgeschützt. Fragt am besten euren Röster wann der Kaffee geröstet wurde oder schaut auf der Verpackung nach dem Röstdatum - umso frischer umso besser! Mahlt den Kaffee frisch, je nach Bedarf und verschließt ihn gut in der Tüte, in der auch gekauft wurde. Vermeidet zu viel Kontakt mit der frischen Luft - Die tut nämlich nur unseren Lungen gut! Der richtige Umgang mit unserem Lieblingsgetränk trägt zum außergewöhnlichen Geschmackserlebnis genauso bei, wie die richtige Zubereitung. Also genießt euren besonderen Aromamoment und trinkt immer frischen Kaffee!
Euer Kaffeebrewda