Der Kaffee wie wir ihn heute kennen, ist einen weiten Weg gekommen. Von einfachen Handmühlen bis hin zur Siebträgermaschine - Die Zubereitung ist im ständigem Wandel und Kaffee-Enthusiasten auf der ganzen Welt suchen immer neue Wege, um die komplexen Aromen des Kaffees nuanciert hervorkitzeln zu können. So ist es nicht verwunderlich, dass die historische, aufwendige und faszinierende Zubereitung mit dem Kaffeesyphon sich heute wieder größerer Beliebtheit erfreut. In diesem Artikel erkunden wir die Geschichte des Syphons, erforschen des Geschmack und untersuchen welche Kaffeesorten sich perfekt für die Zubereitung mit dem Kaffee-Syphon eignen.
Die Geschichte des Kaffee Syphons
Die Geschichte des Kaffee-Syphons reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert und wurde 1830 erstmals von dem französischen Apotheker Jean-Baptiste de Belloy erfunden. Allerdings wurde es ausschließlich zur Herstellung von Medikamenten und Spirituosen verwendet. Die Weiterentwicklung zum Kaffee Syphon begann um 1840 durch den deutschen Erfinder Loeff. Der Berliner nahm Verbesserungen am Design vor und so verfeinerte er das Prinzip der Vakuumextraktion. Die faszinierende Show und der klare Geschmack des Kaffees führten dazu, dass das Kaffee Syphon in den darauffolgenden Jahren zum Symbol der gehobenen Kaffeekultur aufstieg und an Popularität in Europa und Nordamerika immer mehr dazu gewann.
Das Syphon wurde im Laufe der Zeit weiterentwickelt und immer nutzerfreundlicher. Die japanische Firma Hario brachte das wohl bekannteste Modell „Hario Syphon“ auf den Markt. Das Hario Syphon wird vor allem für seine Qualität und sein zeitloses Design geschätzt.
Was ist ein Kaffee-Syphon?
Das Kaffeesyphon funktioniert nach dem Prinzip der Vakuumextraktion. Es besteht aus zwei miteinander verbunden Glaskugeln oder Glaszylindern. In den oberen Behälter werden Kaffeepulver gegeben und in das untere Gefäß Wasser. Unter den Glaskugeln befindet sich eine Hitzequelle in Form eines Gas- oder Alkoholbrenners. Durch den entstehenden Unterdruck beim Erhitzen des Wasser, gelangt das heiße Wasser in den oberen Kolben und vermengt sich dort mit dem Kaffeepulver. Nach der Extraktion gelangt der fertige Kaffee wieder in die untere Kugel. Was für eine SHOW!
Die Zubereitung mit dem Kaffee-Syphon kurz erklärt:
- Mahle dein Kaffeepulver. Da die Syphon-Zubereitung zu den sogenannten Pour-Over-Verfahren gehört, sollte dein Kaffeepulver in etwa so grob wie grobes Meersalz sein. Bei zu fein gemahlenen Kaffee würde dein Kaffee überextrahierten und zu viele Bitterstoffe freisetzen - Dein Kaffee würde bitter schmecken.
- Gib vorgekochtes Wasser in den unteren Behälter und erhitze es langsam. Setze in den oberen Behälter den vorgesehenen Kaffeefilter ein. Brühe diesen kurz vor.
- Sobald das Wasser durch den Überdruck in das obere Gefäß gezogen wird, reduzierst du die Hitzequelle. Dies bedarf einiger Übung, da bei einer zu geringen Reduktion das Wasser zu heiß wird und dein Kaffee verbrennt, oder du reduzierst den Brenner zu viel und das Wasser wird samt Kaffee zurück in den unteren Behälter gesogen.
- Rühre nun dein vorgemahlenes Kaffeepulver in das heiße Wasser ein. Nutze auf 100ml ca 7-9 Gramm Kaffeepulver - Je nach persönlichen Vorlieben. Starte jetzt unbedingt einen Timer!
- Jetzt wird es nocheinmal magisch: Nach genau 1:30 Minute stellst du den Timer aus. Durch die abrupte Abkühlung entsteht ein Unterdruck und der Kaffee wird durch den Filter innerhalb weniger Sekunden in das untere Gefäß gezogen. Eine Wahnsinns Show!
Und wer nutzt das Kaffee-Syphon heute noch?
Wir brauchen es nicht leugnen. Das Syphon ist einfach zu aufwendig und langsam in unserer schnelllebigen Welt voller Espresso- und Kaffeemaschinen, welche auf Knopfdruck innerhalb kürzester Zeit schmackhaften Kaffee zaubern. Deshalb ist das Kaffee-Syphon wirklich nur etwas für wahre Kaffee-Enthusiasten und Liebhaber mit der nötigen Zeit & Muse. Weitere Gründe für die Zubereitung mit dem Kaffee-Syphon habe ich euch hier aufgelistet:
- Geschmackliche Präzision:
- Show & Ästhetik:
- Tradition & Geschichte:
- Nachhaltigkeit:
Gerade im Vergleich zu Kapselmaschinen ist das Kaffeesyphon eine umweltfreundliche Alternative, da der eingesetzte Filter einfach mit auf den Kompost entsorgt werden kann.
Und wie schmeckt der Kaffee aus dem Syphon nun?
Der Geschmack des Kaffees aus dem Kaffeesyphon ist wirklich einzigartig! Natürlich beeinflussen die verschiedenen Faktoren wie Kaffeesorte, Wasserqualität und -temperatur, Mahlgrad, Extraktionszeit und Timing den Geschmack, aber im Allgemeinen wird der Kaffee aus dem Kaffee-Syphon als klar, aromatisch und weich beschrieben. Durch die präzise Extraktion werden selbst feinste Aromen hervorgehoben und subtile Geschmacksnoten wie Blumen und Früchte lassen sich herausschmecken. Ebenfalls kann bei der Zubereitung mit dem Syphon die Säure des Kaffees reguliert werden. Dafür muss die Extraktionszeit angepasst werden und man bekommt, je nach persönlicher Vorliebe, einen lebhaften & säuerlichen Kaffee oder einen Kaffee mit sanfter, dezenter Säure. Einfach unglaublich vielseitig!
Worauf muss ich bei der Zubereitung mit dem Kaffeesyphon achten?
Hier sind meine Tipps, damit die Zubereitung mit dem Syphon perfekt funktioniert. Oder worauf ihr achten solltet, wenn ihr einen Kaffee aus dem Kaffeesyphon bestellt:
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Frischer Kaffee:
Je frischer die gerösteten Bohnen sind, desto lebhafter und aromatischer wird euer Kaffee. -
Kaffeesorte:
Allgemein empfehle ich Arabica-Bohnen für die Zubereitung mit dem Kaffee Syphon. Arabica-Bohnen haben unglaublich viele Aromen zu bieten und haben oft raffinierte Geschmacksprofile. -
Mahlgrad:
Für die optimale Extraktion sollte der Kaffee in etwa so grob wie grobes Meersalz gemahlen sein. Hier hilft etwas herumexperimentieren! -
Wasserqualität:
Am besten nehmt ihr gefiltertes Wasser. So bekommt ihr garantiert einen klaren Geschmack und euer Syphonkaffee wird nicht von einem zu kalkhaltigen oder zu hartem Wasser geschmacklich beeinflusst.
Und welchen Kaffee sollte ich für die Zubereitung mit dem Kaffee Syphon verwendet werden?
Natürlich entschiedet hier die persönliche Vorliebe. Wichtig ist allerdings, das die Qualität des Kaffees der entscheidende Faktor für die Zubereitung mit dem Kaffeesyphon ist.
Meine Empfehlung lautet: Specialty Coffee. Umso fruchtiger, umso besser. Auch fermentierte Kaffees sind perfekt geeignet für die Zubereitung mit dem Kaffee Syphon. Mit wenigen anderen Zubereitungsmethoden, könnt ihr so klare und fruchtige Filterkaffees zubereiten Daher wäre hier ein dunkler gerösteter Kaffee fehl am Platz.
Unsere Specialty Coffee Reihe Nöörd ist der perfekte Kaffee für die Zubereitung mit dem Kaffee-Syphon. Entdeckt Geschmackprofile mit Mango, Erdnussbutter & reife Früchte oder Ananas, Grapefruit & Kiwi. Klare Empfehlung!
Fazit
Der Kaffeesyphon wirkt etwas aus der Zeit gefallen, aber es ist auf keinem Fall ein Relikt welches ins Museum gehört! Gerade das Hario Syphon bietet Kaffeeliebhabern die Chance Syphon Kaffee zu Hause genießen zu können. Herauskommen unglaublich klare und schmackhafte Kaffees, welche als Symbol der Handwerkskunst in der Welt des Kaffees angesehen werden können. Habt ihr schon einmal Kaffee aus dem Kaffee Syphon probiert? Wenn nicht, unbedingt machen!
Euer Kaffeebrewda